Beni Jäger – Langjährige Mitarbeiter im Portrait

Teil 3 – 75 Jahre {Brot}kompetenz im Dreierpack

Hans-Walter Wachter, Barbara Mallaun und Bernhard »Beni« Jäger arbeiten in Summe bereits 75 Jahre bei der Bäckerei Kurz. Mehr als doppelt so lange übrigens wie der aktuelle Chef. Sie sind anerkannte SpezialistInnen in ihren jeweiligen Jobs und schmeißen den Laden mit Engagement und Erfahrung.

Langjährige MitarbeiterInnen sind Perlen und der Wunschtraum jeden Unternehmers. Sie geben Schlüsselkompetenzen wie Loyalität, Verlässlichkeit, Kompatibilität, Teamfähigkeit oder hoher Arbeitsmoral ein Gesicht. Sie wachsen mit ihren Aufgaben, sorgen für Kontinuität und gelten den Jungen als erfahrene Vorbilder. Kurz: Treue Seelen braucht ein Betrieb. Dass umgekehrt aber auch die Chefleute vieles richtig machen, wenn Menschen bis zu 40 Jahre lang mit ihnen gemeinsam den Weg durch dick und dünn gehen, liegt auf der Hand. In der Bäckerei Kurz arbeiten auffallend viele »Langjährige«. Die KURZ Geschichten holen diesmal die längstdienenden vor der Vorhang. Die drei Rufezeichen der Belegschaft sozusagen.

3x treue Seelen: Hans-Walter Wachter, Barbara Mallaun und Beni Jäger (v.l.) bei einer für sie ungewohnten Tätigkeit: als Gäste im eigenen Hause.

Der Ofenarbeiter

Sein Chef bezeichnet ihn gerne als Schweizer Uhrwerk. Was der stille Bernhard »Beni« Jäger, Baujahr 1971, mit einem milden Lächeln quittiert. Tatsächlich ist das richtige Timing in seinem Beruf das Um und Auf. Beni steht seit 1992 – also seit mehr als 27 Jahren – am Ofen, schießt das Brot ein und bäckt es aus, wie es in der Bäckersprache heißt. Klingt einfach, ist es aber nicht. Allein schon die Arbeitsbedingungen sind anspruchsvoll: 20.000 bis 30.000 Kleingebäcke pro Schicht, mehr als 1.000 Brotlaibe. Das alles nachts, stets vor einem glühend-heißen Ofen und die Bleche der Backwagen wiegen ja auch was. Die größte Herausforderung ist jedoch angesprochenes Timing: „Den richtigen Zeitpunkt zum Einschießen und zum Rausnehmen des Brotes musst du im Gefühl haben. Es kommt ja nicht alles extra in den Ofen, da habe ich die ganze Zeit ein wachsames Auge auf die einzelnen Sorten.“

Aus Fließ – mit Fleiß

Täglich um 21.30 Uhr beginnt die Schicht des gelernten Bäckers, der gleich nach seinem Präsenzdienst 1992 bei Kurz zu arbeiten begonnen hat. Zuerst als Saisonarbeiter, seit 1998 ganzjährig. Bis ca. 9 Uhr früh steht der gebürtige Fließer dann seinen Mann im härtesten Job in der Backstube. Neben Nerven wie Drahtseilen braucht er eine robuste körperliche Verfassung, um seine Aufgabe im Betrieb zu erfüllen. Dass er was aushält, sieht man ihm äußerlich an.

Auf die Frage nach der innerlichen Motivation für diese Arbeit antwortet er pragmatisch: „Weil sie kein anderer macht.“ Die Energie, mit der er sie angeht, ist atemraubend: Wer Beni mal beim Einschneiden der Laugenstangerl und beim Einschießen zuschaut, weiß, was irres Tempo bedeutet. Gut, dass er zum Ausgleich in der Freizeit eher der ruhige Typ ist, sonst würde sich der Ofenarbeiter wohl verheizen.

Beni Jäger

Position im Unternehmen

» Warum ich diesen Job habe? Weil ihn kein anderer macht. «

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